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Sonntag, 01. August 2010

Navi beschert Feuerwehreinsatz

Kategorie: Technischer Einsatz

Von: Hans-Joachim Hausensteiner, online gestellt von Jörg Klafsky

"Wenn möglich, bitte wenden!" - So ähnlich, wenn auch in ungarischer Sprache, dürfte sich die Anweisung des Navigationssystems eines ungarischen LKW-Lenkers am Samstag, den 31.07.2010 angehört haben.

Der mit 20 Tonnen Schweinehälften beladene Kühltransporter wollte von der S 31 kommend zum Grenzübergang Deutschkreutz fahren. Bei der Abfahrt Kobersdorf verließ der Lenker die S 31 und bog rechts auf die LH 103 ab. Da ihn das Navi sofort auf seinen Fehler aufmerksam machte, versuchte der Lenker mit dem Sattelzug auf dem kleinen Parkplatz neben der Schnellstraßenabfahrt umzudrehen.

Da der Parkplatz sowie die Ein- und Ausfahrt desselbigen sehr eng sind, misslang dieses Wendemanöver gründlich. Die Einfahrt meisterte der Lenker gerade noch. Bei der Ausfahrt wurde ihm jedoch die Straße zu eng, da gegenüber die Böschung 3 Meter steil abfällt. Dadurch kam er mit den linken Rädern des dreiachsigen Sattelaufliegers in den ca. 70 cm tiefen Graben zwischen Parkplatz und Straße. Nun stand der Auflieger in beträchtlicher Schräglage quer über die Fahrbahn, wobei er in der Mitte auf der Asphaltdecke aufsaß und weder vor noch zurück konnte.

Um 14:05 Uhr wurde die FF-Kobersdorf mittels stillem Alarm 1 zur Bergung gerufen. Mit RLFA 3000, KRAN, WLF, KLF und 22 Mann wurde der Einsatz in Angriff genommen. Durch das Aufsitzen auf der Fahrbahn, wurde entschieden, den Sattelzug nicht mittels Seilwinde zurückzuziehen um eine weitere Beschädigung zu vermeiden. Ein Anheben mit dem Kranfahrzeug wurde aufgrund der Instabilität des Kühlaufbaus ebenso verworfen. Somit wurde mit zwei hydraulischen Wagenhebern der über 25 t schwere Auflieger Zentimeter für Zentimeter angehoben. Der Straßengraben wurde während dem Anheben des Fahrzeuges immer weiter mit Unterlegehölzern des KRAN ausgelegt. Da auch zum Sichern des angehobenen Aufliegers sehr viel Material gebraucht wurde, musste mit dem WLF aus dem Feuerwehrhaus weiteres Pölzmaterial geholt werden. Nachdem der Auflieger soweit hochgehoben wurde, dass er nicht mehr auf der Fahrbahn streifte, konnte er mit dem Kranfahrzeug aus dem Graben gezogen werden. Bis auf leichte Beschädigungen am Unterfahrschutz und den beidseitig angebrachten Alukästen unter dem Aufbau entstand kein Schaden.

Mittels Polizeieskorte wurde der Sattelzug anschließend zum Grenzübergang Deutschkreutz geleitet.

Die FF-Kobersdorf rückte um 15:35 Uhr mit allen Einsatzfahrzeugen wieder ins Feuerwehrhaus ein.